"Und dann kamst DU...

Ich hatte also bereits das zweite Mal Glück in meinem Leben. Mein heutiges Frauchen "entdeckte" mich auf einer Internetplattform der "Tierhilfe Fuerteventura". Als sie da mein Bild das erste mal sah und die Beschreibung über mich las, wusste sie sofort, dass wir zusammengehören, ja, dass wir seelenverwandt sind, dass mich ein Engel geschickt hat - es war also Schicksal, Liebe auf den ersten Blick! 

Soweit - so gut, der Fisch hatte angebissen und war an der Angel. Jetzt hieß es jedoch, ihn auch wirklich an Land zu ziehen und das war dann doch ein recht mühsamer Weg.

Mühsam deshalb, weil je ernsthafter meine  "Vermittlung" voranschritt, um so schwerer fiel es meinem "Retter" und bisherigen Papa, mich tatsächlich in eine andere, fremde Obhut zu geben. Schließlich waren wir Freunde geworden, hatten weite Entfernungen zusammen zurück gelegt und so manche schönen, wie auch trüben Tage miteinander geteilt.

Schließlich war ER der erste Mensch in meinem kurzen Leben, der mir Wärme, Zuneigung, Verständis, ja, Liebe gab und der mich wieder aufgepäppelt hat, mich zu einem stattlichen und ausgesprochen ansehlichen Hund gemacht hat.

Und noch dazu hatte ich mich sehr an meine neue Hundefreundin, deren Namen ich aus Diskretion hier nicht nennen möchte, gewöhnt. Mit beiden konnte ich so wunderbar kuscheln und sie zeigte mir Jungspund stets, wo's langging und, dass meine Narrenfreiheit nur begrenzt realisierbar war. 

Alle vorherigen "Bewerber", vermeintlichen Adoptiveltern, hatte mein Papa ja eh abgelehnt, mit vielen erst gar nicht gesprochen, weil er bereits im Vorfeld spürte, dass es einfach ganz und gar nicht passen würde.

Bei der Auswahl meiner neuen Eltern galt sein volles Augenmerk der absoluten Übereinstimmung von ethischen, moralischen, charakterlichen, hundepädagogischen und vor allem menschlichen Werten.

Was soll ich sagen - er hatte seinen Job sehr ernst genommen und richtig gut gemacht, die neue Mama auf "Herz und Nieren" getestet und letztendlich, dank seiner famosen Menschenkenntnis, seinem Herzen einen riesigen Schups gegeben....ich habe ihm somit nicht nur mein Leben, ich habe ihm auch meine neue Heimat, meine Zukunft zu verdanken!

Und so geschah es am 28. Mai 2011, dass WIR uns das erste Mal trafen, meine "ZUKUNFT" und ICH. Um es kurz zu machen, mein neues Herrchen war spontan sehr begeistert von mir und hat Frauchen gesagt, dass sie eine gute Wahl getroffen hat.

Nun gut - jetzt war es an mir, die "Sache" zu vollenden....und so dachte ich mir, nun pack aber mal deinen ganzen Charme aus und....zwick die "Kleine" erst mal zur Begrüßung in den Hintern. Mal sehen, ob sie dir das krumm nimmt - man darf sich ja bei der ersten Begegnung nicht gleich verstellen, schließlich soll sie gleich wissen, dass du ein Kaspar bist!

Nun ja, war ja fast voraus zu sehen...Test bestanden, hat sich nicht groß geziert und den Spaß mitgemacht....wie konnte ICH da noch nein sagen?! Wie konnte ER da noch nein sagen?!  Und so fuhren meine neuen Eltern und ich dann am nächsten Morgen, unter sehr wehmütigen Blicken meines bisherigen Papas, in eine neue unbekannte, andere Welt.